Wie umgehen mit dem Wolf?
Roth (dn) Einige Schäfer folgten bereits der Einladung von JU und CSU nach Hilpoltstein-Holzi zum Austausch mit Schäferfamilie Eberler und dem Chef des Bayerischen Schafhalterverbands René Gommringer über die Erfahrung mit den seit Juni eingesetzten Herdenschutzhunden Mastin espagnol. Nutztierhalter, Jäger, Naturschützer und andere Interessierte füllten dann am Abend der Saal des Gasthauses Bromm in Roth-Pruppach. Der Landtagsabgeordnete Volker Bauer aus Kammerstein vertrat dort die Positionen der CSU-Landtagsfraktion.
Für den Großteil der rund hundert Gäste ist der Wolf im Kreis Roth unerwünscht. „Wir können seine Rückkehr nicht aufhalten“, stellte jedoch der LBV-Wolfsexperte Andreas von Lindeiner fest. Dass Canis Lupus verharmlost wird, darin waren sich die Teilnehmer des von Daniel Nagl moderierten Podium einig. Uwe Köberlein (ÖJV), Bernhard Schönmüller (BaySF), von Lindeiner (LBV), Landtagsabgeordneter Volker Bauer, Gerhard Tausch (BJV), Robert Lechner (Bay. Schafhalterverband) und Gerhard Freytag (Wildschadensberater) lieferten sich – zum Teil mit Gästen aus dem Plenum – fachlich versierte, bisweilen aber auch angeregte Diskussionen. Entzweit sah sich das Podium etwa in der Frage, wann ein „guter Erhaltungszustand“ des Wolfes in Deutschland und Bayern erreicht sei und ob es möglich und sinnvoll ist den Schutzstatus des Wolfes in den FFH-Richtlinien zu ändern. Die Forderung einer „Obergrenze“ für Wölfe erhoben die anwesenden Berufsschäfer.
Auf einsamen Posten stand von Lindeiner mit seiner Aussage, dass es in Ordnung sei, wenn die in den urbanen Räumen lebende Bevölkerungsmehrheit die Rückkehr des Wolfes begrüße. Der CSU-Abgeordnete Volker Bauer entgegnete, „die Münchner haben auch erst begriffen, dass der Biber für uns nicht per se ein Segen ist, als er im Englischen Garten die Bäume angenagt hat. Das möchte ich mit dem Wolf nicht erleben“. BJV-Mann Tausch setzte nach und artikulierte, gefolgt von viel Applaus, den Satz, der die Stimmung der Jäger und Nutztierhalter zwischen Berchtesgarden und Bad Brückenau am besten zusammenfassen dürfte: „Wir lehnen es ganz klar ab, dass die Stoderer, von denen nicht wenige gänzlich entfremdet von der Natur sind, den Menschen im ländlichen Raum, uns, die wir hier leben und wirtschaften, vorschreiben wollen, was wir bei Wolf, Biber und Co. zu dulden haben.“
Text in Auszügen, mit freundlicher Genehmigung durch den JU-Kreisverband Roth.
Foto: R. Schmitt.