Volker Bauer fordert „2+3+2-Formel“ für Asylpolitik
Roth (dn) Der Einsatz des Landtagsabgeordneten des Kreises Roth Volker Bauer für die Asylbewerber im Landkreis Roth ist von Pragmatismus geprägt. Volker Bauer kritisiert auf der einen Seite die „Asyltouristen aus dem Westbalkan“. Auf der anderen Seite recherchierte sein Büro im Oktober binnen weniger Stunden für den Helferkreis Asyl den noch nicht feststehenden Träger der Sozialbetreuung in der Kaserne Roth. Somit konnten beim Eintreffen der Asylbewerber alle Räder ineinander greifen. Ebenso betont der CSU-Politiker in vielen Antwortschreiben an besorgte Bürger, dass die Menschen die aus Krieg und Elend in den Landkreis kommen, keine Gefahr, sondern eine Chance für die Menschen in Bayern darstellen.
„Wieso sollte ein Unternehmen einen jungen Menschen ausbilden, wenn nicht klar ist: der Kerl darf für die Zeit seiner Ausbildung hierbleiben?“
Hier setzt auch seine aktuelle Initiative an. Nach einem Gespräch mit Gerhard Koller, der sich in Hilpoltstein mit dem Ansatz „fördern&fordern“ erfolgreich um die berufliche Eingliederung junger Asylbewerbern bemüht, wandte sich Volker Bauer, MdL mit einem Brief an Herrn Staatsminister Joachim Herrmann, MdL, Frau Staatsmininsterin Emilia Müller, MdL und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in Nürnberg. Bauer fordert in diesem Brief die „2+3+2-Formel“ für einen bayerischen Weg in der Asylpolitik. „Win-win-Situationen“, so Bauer seien das Ziel dieser Formel, mit der ausbildungswillige Unternehmen und junge Asylbewerber vermehrt zusammengebracht werden sollen. Bauer befindet sich hier auf der Linie der CSU, geht jedoch darüber hinaus.
„Dass junge Asylbewerber die Möglichkeit haben, bis zu zwei Jahre in einer der 188 bayerischen Berufsschulklassen für Asylbewerber und Flüchtlinge (BAK) Deutsch zu lernen, ist eine gute Sache. Diese BAK-Klassen sind ein Erfolg und bundesweit einmalig“, kommentiert Bauer die Ausgangslage. Auch die Idee der CSU, Menschen die zu uns kommen drei Jahre als Fachkräfte auszubilden, werde von der Wirtschaft begrüßt. Aber es gebe noch zwei Haken, so der gelernte Elektromeister Bauer. „Wenn ein junger Afrikaner zu uns kommt, aber in seinem Heimatland nur die arabische Schrift gelernt hat, wie soll er in zwei Jahren so viel Deutsch lernen, dass er alle Fachbegriffe seines Berufs versteht? Unmöglich! Dafür braucht es während der Ausbildung noch ein Sprachintensivierungsjahr. Und wieso sollte ein Unternehmen einen jungen Menschen ausbilden, wenn nicht klar ist: der Kerl darf für die Zeit seiner Ausbildung hierbleiben – und zwei Jahre darüber hinaus, egal wie sein Asylantrag beschieden wird?“
Nur so würde für die Unternehmen ein Anreiz bestehen erfolgsversprechend auszubilden. Diese „2+3+2-Formel erachtet Volker Bauer als den Schlüssel zu einer wirtschaftlich und sozial erfolgreichen Asylpolitik. „Dort, wo der Asylantrag nach 7 Jahren positiv entschieden wird, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der betreffende Bewerber bereits blendend integriert ist. Und dort wo er negativ beschieden wird hat der Bewerber Deutschland etwas zurückgegeben und geht gut ausgebildet zurück in seine Heimat, um dort an ihrem Aufbau mit zu wirken.“ Bauer nennt das „praktische Entwicklungshilfe made in Bavaria“.