Pragmatische Umweltpolitik im Sinne des ländl. Raumes
RH/STE (dn) Flipcharts. Brainstorming. SWOT-Analysen. „Für manchen der älteren Kollegen dürfte die diesjährige Klausur der CSU-Landtagsfraktion ein kleiner Kulturschock gewesen sein“, blickt der Stimmkreisabgeordnete des Kreises Roth Volker Bauer zurück. Intensiv diskutierten die Abgeordneten im Januar in Arbeitsgruppen verschiedene Schwerpunktthemen. Die Gruppe, der Volker Bauer angehörte, befasste sich mit einer Kernherausforderung für Gesellschaft und CSU: Wie kann es gelingen eine lebenswerte Zukunft in gesunder Umwelt nachhaltig so zu sichern, dass möglichst viele mitziehen?
Bauer zeigte sich überzeugt: „Wir, die wir im ländlichen Raum leben, arbeiten und wirtschaften, dürfen uns keine Konzepte einer ideologisch geprägten städtischen Klientel auf’s Auge drücken lassen. Uns trifft es als Verbraucher, wenn unsere Landwirtschaft nicht mehr wirtschaften kann. Uns trifft es als Bürger, wenn unsere Kinder keinen Bauplatz mehr finden oder unsere Betriebe nicht mehr wachsen können, wenn Landesentwicklungspläne die Entwicklungspotentiale kleiner Kommunen abwürgen. Und uns trifft es als Pendler und bei Arbeitsplätzen, wenn Diesel und Autoindustrie durch Klageunternehmen und fragwürdig aufgebaute Messaufbauten geschädigt werden.“ Dies werde in der aktuellen Diskussion oft vergessen, so der Kammersteiner. Es gehe ihm daher darum einzuordnen, Dialog zu stiften und mit pragmatischen Vorschlägen Verbesserung anzustoßen.
Dazu gehört es, darauf hinzuweisen, dass Bayern das Bundesland ist, das bei für Vertragsnaturschutz- und Kulturland-schaftsprogramm, sowie bei der Förderung der ökologischen Landwirtschaft am meisten investiere. Dennoch sollen vor allem KULAP-Maßnahmen auf den Prüfstand. „Wir können hier noch besser werden“, zeigt sich Bauer entschlossen und ergänzt: „Wir können das, weil unsere Wirtschaft, die im Landkreis Roth exemplarisch nicht einmal ein Prozent der Fläche beansprucht, durch gute politische Rahmenbedingungen, fleißige Menschen und weitsichtige Entscheidungen bisher gut läuft – und unsere Landwirte als Stütze des Naturschutzes mitziehen. Das sollten wir nicht aufs Spiel setzen.“ Die CSU-Landtagsfraktion bekenne sich daher zu einer nachhaltigen Politik, lehne aber eine verbotsbasierte Umweltpolitik auf Kosten der Chancen nachfolgenden Generationen ab und setze auf Anreize und Partnerschaft auf Augenhöhe mit verschiedenen für den Erfolg relevanten Verbänden, betonte der in seiner Fraktion profilierte Umweltpolitiker und Mitinitiator des „Blühpakt Bayern“.
Unaufgeregt pragmatisch führte Bauer daher in den vergangenen Monaten auch Gespräche mit verschiedenen Akteuren und brachte auf der Klausurtagung den Antrag „Mehr Stadtgrün wagen“ ein. Frei nach Kennedys „frage was du tun kannst“, wendet sich der Antrag an Kommunen, Unternehmen und Privatpersonen. Sie sollen durch Informationskampagnen, Anreize und staatliche Förderung innovativer Pilotprojekte dazu gebracht werden, den Anteil an Stadtgrün, also grüner Freiräume und begrünter Gebäude in städtischen Räumen, zu erhöhen. „Wir sollten nicht mit dem Finger auf andere zeigen, sondern fragen: Wo können wir zusammen mit den Menschen vor Ort etwas erreichen, das Klima-, Luft- und Artenvielfalt schützt“, unterstrich Bauer. Der Kammersteiner liefert damit einen unaufgeregten, auf zügige Umsetzbarkeit zielenden Beitrag, Luft und Mikroklima in städtischen Räumen zu verbessern.