Mir san „mir“ – Bauer schlägt bay.-russ. Jugendaustausch vor
ROTH (rs) – Im Zuge seiner Russland-Reise zum Grab seines Großvaters im April traf sich der Landtagsabgeordnete Volker Bauer auch mit Politikern des Bundeslands Kaluga. Dabei war man sich in einer Frage sehr einig: Ein Austausch zwischen den Ländern würde zu mehr Verständnis und deutlicher Friedenssicherung beitragen. Bauer versprach, sich in diesem Punkt einzusetzen. Nun hat er im Landtag den Antrag gestellt, ein bayerisch-kalugisches Jugendparlament inform eines alle zwei Jahre stattfindenden Planspiels im Bayerischen Landtag aufzulegen.
„[…] in einer geopolitisch angespannten Situation ein positives Signal im Geiste von Franz Josef Strauß“
Nach Ansicht Bauers beschränken sich die Kontakte zwischen Deutschland und der Russischen Föderation gegenwärtig auf die wirtschaftlichen Beziehungen. Dabei wäre seiner Meinung nach viel eher ein Programm wichtig, das Vorurteile abbaut und sich hartnäckig haltenden Zerrbildern ein persönliches Erleben gegenüberstellt. „Nur ein solcher Austausch wird gegenseitiges Verständnis schaffen und damit Frieden nachhaltig sichern“, ist Bauer überzeugt. Nach Gesprächen mit Daniel F. Nagl, dem Vorsitzenden der Jungen Union im Kreis Roth, hat Bauer den Antrag auf Implementierung eines bayerisch-kalugischen Jugendparlaments ausgearbeitet. Nagl brachte seine Erfahrungen von seiner jüngsten Rußland-Reise mit der Hanns-Seidel-Stiftung ein.
Bauers Vorstellungen zufolge sollen der Bayerische Landtag und die Gebiets-Duma Kalugas wechselseitig mehrtägige Jugendtreffen organisieren, deren Abgeordnete sich aus bayerischen und russischen Verbandsvertretern sowie Einzelbewerbern rekrutieren. Mit diesem Vorschlag trat Bauer kürzlich an Landtagspräsidentin Barbara Stamm heran. Denkbar sei, so Bauer, das bayerisch-kalugische Jugendparlament vom Landtag aus finanziell zu fördern und es als mehrtägiges Planspiel zu wechselnden Themen aufzulegen, um den Dialog anzuregen.
„Ein solches Jugendparlament wäre eine sinnvolle Ergänzung und Bereicherung für bestehende schulische und außerschulische Austauschprojekte und könnte auch ein Anknüpfungspunkt für weitere Programme sein“, findet Bauer. Ferner könnte die Verbreitung des Angebots mehr bayerische Schüler motivieren, die russische Sprache zu lernen und an einem längeren Austausch teilzunehmen. Aktuell bestehen in Bayern 17 schulische Partnerschaften mit Russland. Etwa 750 Schüler in Bayern lernen Russisch, vornehmlich als dritte Fremdsprache. „Hier ist Luft nach oben“, findet Bauer und ist überzeugt, dass das Planspiel zu Förderung und Ausbau der schulischen Verbindungen zwischen Bayern und der Russischen Föderation beitragen könnte. „Die jungen Menschen sollen untereinander und mit uns Politikern Themen diskutieren, die sie und ihre Zukunft betreffen“, erklärte Bauer seine Vorstellungen von den Aktivitäten des Jugendparlaments. „Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass nur persönliches und menschliches Erleben zu einem friedenssichernden Dialog führen kann“, so der Kammersteiner Landtagsabgeordnete. Bayern und Kaluga hätten hier die Chance in einer geopolitisch angespannten Situation ein positives Signal im Geiste von Franz Josef Strauß zu senden.
Mit freundlicher Genehmigung von Robert Schmitt.