Leerstände für Jugend und Senioren umbauen
Roth (dn) Von „Anschub zum Auszug“ und „Motivation zum Verbleib vor Ort“ spricht der Landtagsabgeordnete des Stimmkreises Roth Volker Bauer, MdL angesichts seiner Idee einer „Familienförderung vor der Familiengründung“ im ländlichen Raum. Konkret wandte sich Bauer mit einem Schreiben ans Staatsministerium des Inneren, in dem er um eine Aufstellung aller Maßnahmen bittet, die von Seiten der Staatsregierung unternommen werden, um den prognostizierten Fortzug aus dem ländlichen Raum in die Städte entgegen zu wirken. Außerdem skizziert der CSU-Politiker auf vier Seiten sein Konzept für eine „generationenübergreifende Zukunft im ländlichen Raum“.
Möglichkeit geben, „nicht der Arbeit hinterherziehen oder im Hotel Mama bleiben zu müssen“
In diesem Konzept spricht sich Volker Bauer klar dafür aus, dass der ländliche Raum zwar Unterstützung beim Erhalt von Schulen, Hausärzten und der Ansiedlung von Arbeitsplätzen benötige, aber auch deutlicher seine Vorteile wie günstigere Lebenshaltungskosten, eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf (z.B. KiTa-Platzangebot), und eine gemeinschaftliche Kultur der Selbstgestaltung als Standortvorteile hervorheben soll. Die größte Stärke des ländlichen Raumes sei aber die emotionale Verwurzelung und Zufriedenheit seiner Bewohner. Auf diese setzt Bauer mit seinem Konzept. Er möchte jungen Menschen möglichst zur oder direkt nach der Ausbildung in ihren Heimatkommunen eine Möglichkeit geben, „nicht der Arbeit hinterherziehen oder im Hotel Mama bleiben zu müssen“. Dafür, so der zweifache Familienvater Bauer brauche es Wohnraum, der jungen Menschen eine Haushaltsgründung zu akzeptablen Kosten ermöglicht.
Mit Verweis auf die steigende Anzahl von Singlehaushalten – vor allem bei Menschen unter 35 und über 65 Jahren – fordert Bauer den im ländlichen Raum oft verbreiteten Immobilienleerstand zu erfassen. Dies geschieht mancherorts bereits. Bauer geht jedoch einen Schritt weiter. Er regt an Leerstände als „Häuser für die junge und alte Generation“ umzubauen. Für ihn wäre ein Konzept denkbar, bei dem Kommunen Immobilien ankaufen und staatlich subventioniert so umbauen, dass sie energetisch saniert werden und in Wohneinheiten zu ca. 35m² bzw. 60m² geteilt werden. Dabei sollen die Wohneinheiten im Erdgeschoss barrierefrei und seniorengerecht gestaltet werden und die Wohneinheiten in den Obergeschossen zu im örtlichen Vergleich niedrigen Preisen explizit an junge Menschen bis 30 Jahre vermietet werden.
Mit diesem Konzept erhofft sich Volker Bauer, MdL mehr Menschen und damit auch Konsum, Einkommenssteuern und Zukunftsperspektiven für Vereine im ländlichen Raum zu halten.