Gedenkstaetten wuerdig erhalten!
Lkr. Roth (vb) Am 8. Mai wird sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 75. Mal jähren. Aus diesem Anlass macht der Kammersteiner Landtagsabgeordnete Volker Bauer (CSU) auf den Zustand der Gedenkstätten für die Toten der Weltkriege in den Landkreis-Gemeinden aufmerksam. „In einigen Orten werden sie vorbildlich instand gehalten“, stellt er fest. „Anderswo aber sind sie nicht in einem erinnerungswürdigen Zustand.“ In seiner Heimatgemeinde ist Bauer kürzlich selbst aktiv geworden. Mit Bürste und Seifenwasser hat er das Denkmal eigenhändig gereinigt.
Volker Bauer ruft nun Gemeinden, Kirchen und Soldatenvereine im Landkreis dazu auf, „die Gedenksteine in den einzelnen Gemeinden wieder in einen würdigen Zustand zu versetzen“. In erster Linie gehe es dabei wie in Kammerstein wohl um eine gründliche Reinigung und Blumenschmuck. „Dann wäre mit wenig Aufwand schon viel gewonnen“, sagt Bauer mit Blick auf die Gedenkfeiern am 8. Mai. Dort wo vielleicht schon der ein oder andere kleine Schaden festzustellen ist, sei die Gemeinde am Zug, ergänzt er.
Auf dem Gedenkstein im Kammerstein ist auch der Name von Bauers Großvater verzeichnet. Georg Volkert war im Zweiten Weltkrieg Kradmelder. Am 18. Juni 1942 ist er in einem Waldstück 250 Kilometer westlich Moskaus gefallen. 2015 hat Bauer bei einer privaten Recherchereise nach Rußland dafür gesorgt, dass Volkert und 100 seiner gefallenen Kameraden vom Gemeinschaftsgrab in Kuzminichi auf die zentrale Gedenkstätte der Gebietshauptstadt Kirov umgebettet wurden. Bis dahin war der Ort des Volkert-Grabs nicht exakt bekannt gewesen. „Deshalb will ich Hinterbliebenen Mut machen, weiter nach ihren verschollenen Angehörigen zu suchen, auch wenn das Rote Kreuz 2021 den Suchdienst nach Weltkriegsvermissten einstellt“, so Bauer.
Im Beisein russischer Lokalpolitiker legte Bauer 2015 Blumen an sowjetischen Mahnmalen nieder und setzte seinem Vorfahren auf dem Gelände der Gedenkstätte stellvertretend für alle dort begrabenen Soldaten ein Gedenkkreuz. „Frieden unseren Völkern“, steht darauf in kyrillischen Lettern. „Treffender als mit dieser Botschaft an dieser Stelle kann man es nicht sagen“, bekräftigt Bauer anlässlich der Gedenkfeierlichkeiten zum 75. Jahrestag des Weltkriegs-Endes.