Denkmal an frühen Widerstand für Artenvielfalt
Kammerstein (vb) Am 18. August richtete ein Gewittersturm in der Region größeren Schaden an. Ihm fiel auch die sogenannte „Rißmann-Fichte“ im Heidenberg, ein Methusalem-Baum mit einem Umfang von über 270 Zentimetern und einer stattlichen Höhe von 37 Metern, zum Opfer. Als CSU-Umweltpolitiker Volker Bauer, MdL den über 170 Jahre alten Riesen, samt Hinweisschild auf seinen einstigen Hüter, gefallen liegen sah, war für den Landtagsabgeordneten klar: „Die Erinnerung an diesen Baum und wofür er stand muss erhalten werden.“
Zusammen mit derCSU-Gemeinderatsfraktion setzte Bauer daher einen Antrag an dieGemeindeverwaltung auf. Die CSU schlägt vor, aus einem Teil der Rißmann-Fichtedurch einen lokalen Holzschnitzer eine Figur für den neuen Bürgersaal fertigenzu lassen. Außerdem soll am Standort des Baumes ein Gedenkstein an das „imSinne der Artenvielfalt schlitzohrige Wirken des Holzarbeiters Thomas Rißmann“erinnern und Tafeln über die Biodiversitätsarbeit der Bayerischen Staatsforsten mit Trittsteinkonzept und Methusalem-Bäumen informieren.
In der Antragsbegründung legt dieCSU der „Heidenberg- und Nachhaltigkeitsgemeinde Kammerstein“ nahe, mit Figurund Informationsplatz im Heidenberg an das Wirken des am 1.9.1857 geborenen undam 21.12.1930 verstorbenen Forstarbeiters Thomas Rißmann und die durch seinen„zivilen Widerstand im Kleinen“ gewachsene „Rißmann-Fichte“ zu erinnern.Rißmann war mehrere Jahrzehnte Holzarbeiter im Heidenberg. An einer Fichte fand er besonderenGefallen. Mehrfach teilte er seinem Dienstherren mit, wie beauftragt, dieFichte gefällt zu haben. Tat es aber nicht. Durch dieses Handeln konnte sichder Baum, der diejenigen, die seine Fällung beauftragten und auch seinen Hüterlange überlebte, zu einem im Sinne der Artenvielfalt wertvollen„Methusalembaum“ entwickeln.