CSU kämpft für Holzheizungen
Kreis Roth (dn) – Geht es nach dem Umweltbundesamt sollen Holzheizungen aus dem Förderprogramm für effiziente Gebäude fallen. Begründung: Feinstaubbelastung. Für die CSU-Abgeordneten des Waldlandkreises Roth Volker Bauer (Landtag) und Ralph Edelhäußer (Bundestag) nicht akzeptabel.
Der CSU-Kreisvorsitzende und sein Stellvertreter kritisieren die Pläne der EU in Sachen „Heizen mit Holz“. Zugleich unterstützen sie den Dringlichkeitsantrag der CSU-Landtagsfraktion*, der die Bundesregierung auffordert, die Stimmungsmache des Bundesumweltamts gegen Holz als Heizstoff zu stoppen. Bauer und Edelhäußer sind überzeugt: „Insbesondere im waldreichen Landkreis Roth ist Heizen mit Holz eine nachhaltige Alternative zu Öl- und Gasheizungen.“ Nicht nur, dass die Menschen damit unabhängig von Energie aus autokratischen Systemen seien und Wertschöpfung in der Region gehalten werde. „Auch die Kohlendioxid-Bilanz spricht dafür, Holznutzung zu stärken“, ist der CSU-Umweltpolitiker Volker Bauer überzeugt.
„Ich verstehe auch nicht, warum Holz, das vor unserer Haustür wächst, keinen Transportweg hat und bei der Verrottung ebenso viel Kohlendioxid freisetzt wie bei der Verbrennung plötzlich weniger umweltfreundlich sein soll“, ergänzt Ralph Edelhäußer. Beide verweisen darauf, dass bei Wärmenutzung von Biomasse aus heimischen Wäldern lediglich 25 bis 29 Gramm Kohlendioxid pro Kilowattstunde entstehen, während es bei der Nutzung einer teuren Luft-Wärmepumpe 189 Gramm pro Kilowattstunde sind. „Gleichzeitig stuft die EU-Kommission Kohle und Atomkraft als nachhaltig ein“, kritisiert Edelhäußer die Entscheidungen auf europäischer Ebene.
Bauer hat als Gemeinderatsmitglied bereits vor Jahren ein holzbasiertes Nahwärmenetz in seiner Heimatgemeinde Kammerstein angestoßen und begrüßt es, dass im Kreis der Bayerischen Waldkönigin Kerstin Seitz heute nicht nur tausende Öfen in privaten Haushalten, sondern auch mehrere Biomasseheizkraftwerke existieren. Über die aktuellen Vorhaben der EU und der Bundesregierung ärgert sich der Landtagsabgeordnete: „Es passt einfach nicht zusammen, wenn der Anteil erneuerbarer Energie vor allem im ausbaubedürftigen Wärmesektor bis 2050 stark zunehmen soll, zugleich aber Holzverfeuerung nicht mehr umweltfreundlich sein soll und die Bewirtschaftung erschwert wird.“
„Wir wollen nicht, dass die Bundesregierung den Menschen ihren Wohnzimmerofen madig, das Heizen aber bald unbezahlbar macht“, so die beiden CSU-Politiker. Zugleich stellen sie das heimische Holz der zunehmenden Lieferungen von Fracking-Gas aus den USA gegenüber. „Beim heimischen Holz auf Feinstaub zu verweisen, und es deshalb aus der Förderung zu nehmen, während wir Gas womöglich bald mit schwimmenden Feinstaubbombern um die halbe Welt fahren“, fassen Bauer und Edelhäußer die Pläne der Ampel zusammen, „das ist Realsatire und Kulturkampf gegen den gesamten ländlichen Raum, insbesondere aber gegen das Waldland Bayern.“ Insbesondere die EU-Regelungen sind Bauers Auffassung zufolge geeignet, „die Forstbewirtschaftung im Waldland Bayern und damit die Erreichung der Ausbauziele bei den Erneuerbaren Energien zu erschweren“.
Für Bauer und Edelhäußer ergeben sich mittel- und langfristig noch weitere Probleme, wenn Wälder nicht mehr wirtschaftlich genutzt werden können und damit ihre Pflege und Erhalt erschwert werden. „Es wird nämlich die vielfältige Leistung von Wirtschaftswäldern grandios verkannt“, so die beiden CSU-Politiker. „Wälder schützen vor Bodenerosion und Hochwasser, verbessern die Grundwasserneubildung, bilden Biotope, in denen sich enormer Artenreichtum entwickelt, und haben eine wichtige Erholungsfunktion“, zählt Waldeigentümer Bauer auf. Ebenso werde ignoriert, dass die Holzbestände sich in Deutschland pro Sekunde um vier Kubikmeter vermehren, aber lediglich 1,25 Kubikmeter thermisch umgesetzt werden. „Ein Drittel des nachgewachsenen Holzes verbleibt als Kohlendioxidspeicher in den Wäldern“, rechnet Bauer vor und sieht die Bundesregierung in der Pflicht, sich auf EU-Ebene „für eine Stärkung der Forstwirtschaft einzusetzen und sie nicht zu schwächen“.
*Dringlichkeitsantrag unter http://www1.bayern.landtag.de/www/ElanTextAblage_WP18/Drucksachen/Basisdrucksachen/0000013500/0000013500.pdf