Bauer: “ Ich würde für kostenlose Meisterkurse stimme“
Roth (dn) Landtagsabgeordneter Volker Bauer setzt sich für kostenlose Meisterkurse ein. „Ich würde bei Haushaltsberatungen jedenfalls immer dafür stimmen, die Spitzenfortbildung für Handwerkerinnen und Handwerker gleichzusetzen mit akademischer Ausbildung“, so Bauer, der selbst Elektromeister ist. „Schließlich finanziert der Freistaat auch teure Studienplätze, warum dann nicht auch die Meisterausbildung hier bei uns im ländlichen Raum?“, fragt Bauer.
Für kostenlose Meisterkurse in Bayern müsste der Bund 220 Millionen Euro jährlich zahlen. „Wenn die Ampel hier ihre Blockade aufgibt“, ist der CSU-Parlamentarier überzeugt, „dann ist auch der Freistaat Bayern gerne bereit, seinen Anteil von 92 Millionen Euro pro Jahr zu tragen.“ Der Mittelstandspolitiker sieht es „als mehr als angemessen an“, dass der Freistaat in jüngster Zeit auf Antrag der CSU den „Meisterbonus“ auf 2200 Euro deutlich erhöht hat. „Das stärkt die duale Ausbildung“, ist er überzeugt.
Schließlich setzt sich Bauer seit Jahren bei seinen Azubi-Touren in Bayern und seiner Arbeit im Landtags-Ausschuss für den öffentlichen Dienst für eine Stärkung der dualen Ausbildung ein. Dass in diesem Jahr die Zahl der Azubis mit Hochschulreife stieg, bewertet er als positiv. Die kürzlich gefassten Kabinettsbeschlüsse könnten diesen Trend verstetigen, hofft der Kammersteiner. Neben der Einführung des Tages des Handwerks will die Staatsregierung 57 Millionen in neue, digitale Bildungszentren im gesamten Freistaat investieren. Zugleich soll das Förderprogramm „Handwerk Innovativ“ in erweitertem Umfang verlängert werden. Für Bauer ist Handwerk heute auch Adaption moderner Technologie. Dazu gehöre praxisbezogene Forschung und die Weiterentwicklung in spannenden Feldern wie 3D-Druck, Künstliche Intelligenz oder Robotik. „Das sieht man vor allem in den Betrieben im Kreis Roth“, so Bauer.
Insbesondere den Beschluss, ab dem Schuljahr 2022/2023 an allen weiterführenden Schulen einen „Tag des Handwerks“ einzuführen, bewertet Bauer positiv. Seiner Überzeugung zufolge gibt es im Handwerk mindestens ähnliche Karriereaussichten wie mit Studium. Volker Bauer empfiehlt allen Familien, sich über die Chancen im Handwerk zu informieren und nicht von vorne herein eine duale Ausbildung für ihre Kinder auszuschließen. „Wenn der Bezug zum Handwerk fehlt, sollte man ihn herstellen“, lautet Bauers Empfehlung.