Aufruf: Heidenberg-Schwerter erneut bergen

Wiederholt als Waldschrat beim Sagenfest anzutreffen, ruft Volker Bauer die Bevölkerung jetzt auf, zur Suche nach zwei abermals verschollenen Schwertern aus dem Heidenberg zu helfen. (Foto: MdL Bauer)

Kammerstein/Schwabach (dn) Der Boden auf dem Heidenberg öffnete sich und gab zwei spätmittelalterliche Schwerter frei. Was sich wie eine Fortsetzung der Sage vom feuerschnaubenden schwarzen Hund im Luderloch anhört, der den Schatz heidnischer Priester bewachen soll, hat sich im Winter 1924/25 unweit von Kühedorf so tatsächlich zugetragen. Bei Baumfällarbeiten beförderte Wurzelwerk zwei mindestens fünfhundert Jahre alte Schwerter ans Tageslicht.

Staatliche Forstarbeiter übergaben die Relikte an ihren Vorgesetzten, Herrn Oberforstverwalter August Schmitt. „Schätze gibt es einige im Heidenberg. Manche nur in Sagen. Vieles haben Menschen in früheren Jahrhunderten dort aber auch vergraben oder verloren“, berichtet Volker Bauer. Seit Kindesbeinen an ist der Kammersteiner im Heidenberg unterwegs, schaufelte einst das Luderloch frei und jagt heute in unmittelbarer Nähe. „Man sieht auch nach Jahrhunderten noch die Spuren von bis ins 16. Jahrhundert genutzten überregionalen Handelswegen, von Fliehburgen aus der Zeit der Ungarneinfälle im 10. Jahrhundert und von bis zu 3.000 Jahre alten Grabhügeln“, so Bauer.

Dass der Heidenberg vor knapp hundert Jahren ein etwa 116 Zentimeter langes Stoßschwer sowie ein rund 68 Zentimeter langes Breitschwert „ausspuckte“ ist für den geschichtsbegeisterten CSU-Abgeordneten wenig verwunderlich. Rätselhafter jedoch ist der Verbleib der Schwerter. Bauer hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Heidenbergschwerter „von größerem lokalhistorischem Wert“, so Oberforstverwalter Schmitt seinerzeit, noch einmal zu bergen. Denn in den 1940er Jahren verschwanden sie erneut.

„Da sich seit den 1920er Jahren der Historische Verein Schwabach intensiv um die Aufarbeitung der Geschichte des Heidenbergs bemühte, übergab Schmitt die Funde 1926 an diesen, mit – Zitat – dem Ersuchen, für deren Präparierung und Aufbewahrung im dortigen Verein Sorge tragen zu wollen. So geht es zumindest aus Unterlagen des Germanischen Nationalmuseums hervor“, berichtet Bauer vom Stand seiner Recherche. Da man beim, nach dem Weltkrieg zu „Geschichts- und Heimatverein Schwabach und Umgebung“ umbenannten Verein ab, trotz intensiver Suche die Schwerter nicht mehr auffinden kann, vermutet Vorsitzende Ursula Kaiser-Biburger, dass die Relikte während des Zweiten Weltkrieges abhandenkamen.

Kaiser-Biburger und Bauer setzen nun ihre Hoffnungen drauf, dass ältere Schwabacher Mitbürger etwas zur „erneuten Bergung der Heidenbergschwerter“ (Bauer) beitragen können. Wer sich an die Schwerter erinnern kann und sie vielleicht sogar in den Kriegs- und Nachkriegsjahren gesehen hat, ist aufgerufen sich mit Herrn Abgeordneten Bauer unter 09171/97970 oder buero@bauer-landtag.de in Verbindung zu setzen.