Bis zu 10 Mio. Euro für Wasser marsch im Spalter Hügelland
München/Seenland (dn) „Na dann: Wasser marsch im Spalter Hügelland!“, kommentiert der CSU-Landtagsabgeordnete Volker Bauer den Erhalt der Förderzusage für den Wasserverband Spalter Hügelland aus dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz. Bis zu 10 Millionen Euro beträgt die fünfzigprozentige Investitionskostenförderung, für die sich Bauer zusammen mit seinem ehemaligen Landtagskollegen Manuel Westphal und zahlreichen Bürgermeistern unter der Federführung von Bgm. Udo Weingart seit Ende 2016 eingesetzt hatte.
Seinerzeit trat ein Zusammenschluss aus vornehmlich Hopfen- und Kirschbauern, insgesamt rund 70 Betriebe im Spalter Hügelland, auf den Kammersteiner zu. Angesichts einer angespannten Grundwassersituation, die sich durch den Klimawandel, schneelosen Wintern und längeren Trockenhitzeperioden noch verschärfen dürfte, wollten sie einen Wasserverband gründen, um die wirtschaftlich und touristisch bedeutenden Hopfen- und Kirschgärten zu erhalten. Das Wasser sollte aus bestehenden Brunnen und dem Uferfiltrat des Wasserüberleitungssystems Altmühl-Rezat gewonnen und mit Rohrsystemen zur Bewässerung und Frostsicherung auf 150 Hektar Anbaufläche verteilt werden. Zwischenzeitlich liegt die Fläche bei rund 200 Hektar. Endausbauziel sind rund 400 Hektar. Nicht nur deren räumliche Verteilung, sondern auch 150 Höhenmeter Geländeunterschied bedeuteten jedoch: ohne größere Förderung geht bei geschätzten Kosten von rund 25 Mio. Euro nichts.
Anfang 2017 wandte sich Bauer daher nach Rücksprache mit dem Leiter des Wasserwirtschaftsamt Nürnberg Ulrich Fitzthum und einem Treffen mit Vertretern der Hopfenverwertungsgesellschaft Spalt an Landwirtschaftsminister Helmut Brunner (CSU) und im Sommer an Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU), um für eine Pilotprojektförderung mit anschließender fünfzigprozentiger Investitions-kostenförderung zu werben, die zu Ressourcenschonung und sozialer Befriedung beitrage.
Ein erster Erfolg war es, dass der Freistaat im Herbst 2017 Spalt, als eines von nur zwei Pilotprojekten, mit 150.000 Euro bei der Konzepterstellung förderte. Doch der zweite Teil der Bitte aus dem Hügelland, die Investitionskostenförderung, blieb länger unklar. Darum lotsten Bauer und der Erste Bürgermeister der Stadt Spalt Udo Weingart (CSU) im Wahlkampfsommer 2018 die Spitze der CSU-Landtagsfraktion und den mittelfränkischen CSU-Bezirksvorsitzenden und Staatsminister Joachim Herrmann in die Hügel nördlich von Brombach- und Igelsbachsee. Gemeinsam mit Fitzthum, Werner Wolf (AELF) und Vertretern der heimischen Landwirtschaft warben sie abermals für eine Investitionskostenförderung. „Ohne Förderung wird es manche, für die Region wichtige, Dauerkultur hier bald nicht mehr geben“, mahnte Dr. Frank Braun für die Hopfenverwertungsgemeinschaft eindrücklich.
Die Veröffentlichung der Machbarkeitsstudie Im Dezember 2018 bestätigte die Mahnung. Die Hügelland-Kommunen wandten sich daher abermals werbend ans Bayerische Umweltministerium; inzwischen verantwortet vom FW-Minister Thorsten Glauber. Dieser verkündete Anfang 2019 zur Irritation der Spalter, dass es statt zwei nunmehr 16 ähnlich gelagerte Vorhaben im Freistaat gebe, die es zu prüfen gelte.
Dass Landwirte, Kommunen und Region eindeutig hinter dem Projekt stehen, unterstrich der CSU-Stimmkreisabgeordnete Volker Bauer daher im Juli 2019 in einem Anschreiben an die Bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU). Der CSU-Kreisvorsitzende warb darin abermals für eine Investitionskostenförderung des vergleichsweise großräumigen Vorhabens im Spalter Hügelland. Außerdem verwies der Umweltpolitiker in der zwischenzeitlich aufgekommenen Diskussion um eine Beschränkung neuer Wasserverbände darauf, dass nach Art. 1 Bayerisches Gesetz zur Ausführung des Wasserverbandsgesetz für das Spalter Vorhaben keine Beschränkung greife, da das Wasser – neben bereits bestehenden Brunnen – aus Uferfiltrat für land- und forstwirtschaftliche Zwecke gewonnen wird. Gleiches Werben erfolgte durch Bauer und Vertreter der HVG Spalt im September 2019 gegenüber Umweltminister Glauber im Landtag. „Wir haben an viele Türen durchaus mehrfach geklopft“, beschreibt Bauer rückblickend.
Im vergangenen Jahr kündigte Staatsminister Glauber dann an: es wird mehrere fünfzigprozentige Investitionskostenförderungen geben, auf die sich die Maßnahmenträger geplanter Bewässerungsinfrastruktur bewerben können. Der im Herbst 2020 in Gründung befindliche Wasserverband „Spalter Hügelland“ nahm diese Chance war und bewarb sich, flankiert von einem weiteren Unterstützungsschreiben Bauers ans Umweltministerium. „Dass wir jetzt, einige Monate später eines von vier Projekten bayernweit – alle in Franken! – sind und unsere Landwirte von einer Förderung bis zu 10 Millionen Euro profitieren können, ist natürlich super“, kommentiert Bauer die Ankündigung des Förderbescheids aus dem Umweltministerium und ergänzt „da hat sich das Anklopfen, Einladen und Abklappern zur Unterstützung unserer Landwirte gelohnt.“
Anschreiben zur Förderung aus dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz unter: